Irgendwie bin ich grad mega kritisch bei Romantasy … ich sollte vielleicht mal ne Genrepause einlegen… Wobei ja Izara – Stille Wasser wieder extrem gut war… Aber ähnlich wie bei Die schwarze Zauberin hat mich auch Immerwelt – der Anfang immer wieder schimpfen lassen zwischendurch:
TEN – heißt eigentlich Tenley und ist 17. Sie fristet ihre Tage zu Beginn des Buches in einer “Besserungsanstalt” für Jugendliche, die nicht angepasst reagieren. Tenley ist die Protagonistin dieses Buches – und hier liegt auch schon mein erstes Problem: Ich mag sie nicht. Das liegt nicht nur an der mir fremden Affinität zu Zahlen (Ich war schon immer eine Mathe-Niete), sondern auch an ihrem schwankenden Charakter. Eigentlich ist sie unglaublich tough und schlagfertig (was ich echt mag) – im nächsten Moment ängstlich und unsicher (was teilweise echt unbegründet ist), und sobald ein gewisser arroganter Schönling auf der Bildfläche erscheint weicht ihr Hirn total auf und sie ist die absolute Tussi (was zum schreien nervig ist). Kann man das mit “normalen” Teenager-Allüren erklären? Ich sage: Nein. Aber gut – man muss nicht Jeden mögen – bei der Hauptfigur ist eine Abneigung aber immer leicht hinderlich…
Der Weltenaufbau ist neu – es gibt ein erstes Leben auf der Erde und ein zweites, wichtigeres, ewiges Leben in einer Art Himmel/Hölle Konstrukt. Troika ist hier eine Art tugendhafter Himmel und Myriad die Spaß-Hölle. Ten ist eine Unbestimmte, das bedeutet, sie hat sich noch entschieden bei welcher Seite sie für ihr Leben nach dem Tod unterzeichnen will – das macht sie für beide Seiten zum Objekt der Begierde (in wahrsten Sinne des Wortes)…
Archer – ist der Agent für Troika, der auf Tenley angesetzt wird. Er ist mein Lieblings-Charakter! Ein wenig typisch bester Freund – wäre er schwul, wäre das Klischee perfekt – dafür sind seine Sprüche jedoch viel zu eindeutig …
Das bringt mich zu einem weiteren Kritikpunkt: Vor allem in der ersten Hälfte ist die Sprache und der Umgang in der Anstalt sehr vulgär. Das ist meiner Meinung nicht nur unpassend für die Zielgruppe, sondern auch einfach unschön zu lesen.
Killian – ist der Hell-Boy in der Runde – der Agent für Myriad. Arrogant, sexy – wieder das klassische Bad-Boy Klischee – wäre da nicht eine Entwicklung im Laufe des Buches, die mir durchaus gefiel.
Das Setting und der Weltenaufbau weisen Lücken und Schwachstellen auf. Manches wird im Verlauf noch klarer, anderes fällt schlichtweg hinten über. Das mag ich nicht. Da reagiere ich als doch schon recht erfahrene Testleserin allergisch. Wenn ich mich ständig fragen muss, warum das so ist oder warum jenes nun wieder keinen Sinn ergibt, kann ich mich nicht richtig auf die Story konzentrieren.
Der Stil von Gena Showalter hingegen ist toll, bzw. zumindest die Übersetzerin Tess Martin hat hier sehr gute Arbeit geleistet – das Original kenne ich ja nicht. Das Buch liest sich flüssig, die Sprache ist spritzig. Und ein Hingucker ist es dank des wunderschönen Covers allemal!
Der erste Band der momentan auf mindestens 3 Bände ausgelegten Reihe endet mit einem ordentlichen Cliffhanger – ich bin noch unschlüssig, ob ich Tenley in ihr Ewigleben folgen will, neugierig wie es weiter geht bin ich ja schon…
Mein Fazit: Ein Buch das durchaus unterhalten kann wenn man nicht so pingelig alles hinterfragt, man zahlenaffine Mädels mag und was für die Badepausen am See sucht. Ich vergebe 4 von 5 Lieblingslesesessel.
- Gebundene Ausgabe: 496 Seiten
- Verlag: HarperCollins
- Erscheinungsdatum: 2. Mai 2018
- Sprache: Deutsch
- Preis: 16,99 €
- ISBN: 978-3959672092
- Vom Verlag empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
- Klappentext: Tenley ist eine ganz normale Siebzehnjährige, rebellisch und eigensinnig. Nur dass ihre Eltern darauf bestehen, dass sie sich – wie alle anderen – zu einer der beiden verfeindeten Seiten bekennt: Entweder gehört man zu Myriad, dem dunklen Reich der Schicksalsgläubigen, oder zu Troika, dem hellen Reich der Erkenntnis. Vertreter beider Reiche versuchen mit allen Mitteln, Tenley für sich zu gewinnen. Aber sie versteht nicht, warum ausgerechnet sie so wichtig sein soll. Außerdem bemüht sich aus beiden Häusern ein Junge um sie. Sie verliebt sich in einen der beiden. Doch was, wenn sie sich für das Reich des anderen entscheidet?
Ich danke dem Verlag HarperCollins für das Erfüllen dieses Buchwunsches – das hat meine Meinung in keinster Weise beeinflusst.
Weitere Meinungen dazu von meinen wunderbaren BloggerkollegInnen:
The Book & The Owl – sehr amüsant zu lesen!
Du hast das Buch auch gelesen und rezensiert? Dann hinterlasse mir doch gerne den Link in den Kommentaren, dann füge ich Dich hier noch mit ein!
Mmmh, irgendwie klingt die Story seltsam. Ich denke, das Buch kann ich mir sparen, vor allem wenn ich deine Kritik so lese…
Vielleicht findest Du ja in der Kategorie 5 Lieblingslesesessel was für dich …
Scheint ein tolles buch zu sein.
Sehr interesant.
Ah nö ein Leben reicht:)
Lg
Och …nochmal mit dem Wissen von heute jung sein? Könnt ich mir vorstellen …