Ich glaube, ich hatte es schon – Die Corona-Chroniken – von Michael Mittermeier (Rezension)

Der Witz setzt immer ein Publikum voraus.

Darum kann man den Witz auch nicht bei sich behalten.

Für sich allein ist man nicht witzig.

Johann Wolfgang von Goethe

Leider ist das in der aktuellen Situation nicht so einfach Comedian und Publikum zusammen zu bringen. Wir haben NOvember. Keine Veranstaltungen. Nicht mal mit Abstand und Maske. Und auch das halten wir durch in der Hoffnung auf bessere Zeiten. Aber ohne Humor geht das nicht! Daher hat sich Michael Mittermeier was einfallen lassen:

Die Corona-Chroniken!

Er hat einfach mal aufgeschrieben, was diese besondere Zeit so für ihn und seine Familie mit sich gebracht hat – zum Beispiel ein Glas Wein zum Feierabend. Um 12.40 Uhr.

Ich habe Tränen gelacht! Zwischen Supermarkt-Wahnsinn und Mütter-WhatsApp-Gruppen zeichnet Michael Mittermeier ein so erschreckend realistisches Bild unserer Gesellschaft unter Pandemie-Bedingungen, dass der Blick durch seine Augen schon wieder was herrlich komisches hat.

Ich gebe zu, mein Mann und ich durften zu wenigen Glücklichen gehören, die viele dieser Geschichten doch live erleben und lieben lernen durften.

Das Theaterhaus in Stuttgart war eine der Stationen der kurzfristigen Corona-Tournee mit einem “Programm, das es gar nicht gibt” wie Mittermeier betonte. Das Hygiene-Konzept war genial. Jede zweite Reihe war frei und nach jeder Buchung wurden automatisch 3 Plätze frei gelassen. Die Lüftung in der ehemaligen Fabrikhalle ist eh prima. Was aber am Besten war, war das Publikum! Kein Gedrängle, jeder hielt Abstand und nahm Rücksicht aufeinander. Ein gutes Zeichen, dass Kultur auch in Zeiten der Pandemie funktionieren kann.

Oder, dass alle schon ihren Feierabend-Wein hatten und deswegen entspannt waren ;-)

Mein Highlight? Ein Kapitel dessen Geschichte schon auf YouTube viral ging:

“Ein Aspekt des Homeschoolings wird in der Öffentlichkeit viel zu wenig diskutiert: An dem Tag, an dem die Tore der Schulen geschlossen wurden, hat sich das der Hölle geöffnet. Aus den Tiefen der Unterwelt erschallten Luzifers Klingelton-Trompeten und kündigten an: Die Eltern-WhatsApp-Gruppen-Explosion.”

Aber auch die Gangsta-Virologen oder Erlebnisse mit einem Arschlochkind beim Bäcker sind zum schlüpferfluten.

Ob dieses Buch genügend humoristische Antikörper liefert, um den nächsten Lockdown locker zu überstehen? Das kann ich nicht garantieren. Aber sicher ist, JEDER der dieses Büchlein liest, wird sich vor Lachen auf dem Boden kringeln und seine Umgebung mit guter Laune anstecken!

Wer lachen kann,

dort wo er hätte heulen können,

bekommt wieder Lust zum Leben.

Werner Finck

Und mit Michael Mittermeier kann man einfach immer herrlich lachen! Egal ob live oder gelesen – seine Gags sind einfach immer böse genial und aus dem Leben gegriffen. Auf das wir das Lachen nicht verlernen vor lauter Home-Schooling ;-)

Bewertung: 5 von 5.

  • ISBN-13 : 978-3462001556
  • Gebundene Ausgabe : 128 Seiten
  • Preis : 12 €
  • Herausgeber : Kiepenheuer&Witsch
  • ET: 5. November 2020
  • Klappentext: : Tausche Witze gegen Antikörper. Homeschooling-Alarm? Virologen, die cooler als Popstars sind? Sparkassenbesuche mit Maske?
  • In seinem neuen Buch führt uns Michael Mittermeier mit Esprit und Witz durch unseren seltsamen neuen Alltag. Auftrittsverbot? Ein Albtraum für Komiker – die Pointen müssen raus! Michael Mittermeier erzählt wahre und saulustige Geschichten aus der Zeit der Pandemie: warum seine Tochter nicht mehr will, dass er bei den Mathehausaufgaben hilft, weshalb es kein gutes Zeichen ist, wenn der Paketbote nicht mehr klingelt, und was passiert, wenn in Rheinland-Pfalz die Bordelle wieder aufmachen. Die Krise stellt uns alle vor neue Fragen – und der Autor beantwortet sie mit Maske, aber ohne Blatt vor dem Mund: Wie erkennt man, ob die Zuschauer im Autokino lachen? Ist es für Prominente vorteilhaft, mit Maske einkaufen zu gehen? Soll man kurz nach Mittag schon einen Feierabend-Wein trinken? Und: Was machen wir jetzt mit der ganzen Hefe? Ob Sie es nun wirklich hatten oder nicht: Dieses Buch liefert genügend humoristische Antikörper, um den nächsten Lockdown locker zu überstehen.

Ein ganz großes Dankeschön geht an den KiWi Verlag, der es mir ermöglichte, dieses coole Buch schon vorab zu lesen!

Weitere Meinungen dazu von meinen wunderbaren BloggerkollegInnen:

noch keine gesichtet…

Du hast das Buch auch gelesen und rezensiert? Dann hinterlasse mir doch gerne den Link in den Kommentaren, dann füge ich Dich hier noch mit ein!

4 Kommentare zu „Ich glaube, ich hatte es schon – Die Corona-Chroniken – von Michael Mittermeier (Rezension)

  1. Ich mag Mittermeier total gern, aber vielleicht doch lieber wieder im Fernsehen. Ich fand es gar nicht so lustig, allenfalls humorvoll. Dabei hatte ich sogar seine Stimme im Ohr. Seine Tochter scheint aber eine coole Socke zu sein. Die Dialoge haben echt Spaß gemacht.

    Liebe Grüße
    Mona

  2. Liebe Verena,

    ich habs bereits auf Twitter gesagt – Mittermeier fetzt einfach. Ich mochte schon das Buch mit den Erfahrungsberichten als frischer Papa und das passende Programm dazu. An mancher Stelle wird auch er sicher immer wieder kritisiert, aber ich mag ihn und die Art und Weise – er spricht mir schon oft aus dem Herzen.
    Momentan tut einfach jeder Schmunzler gut, nicht wahr?

    Liebe Grüße
    Tina

  3. Klingt wirklich gut. Danke für den Tipp, werd ich mir mal besorgen. Bestimmt auch ein nettes kleines Weihnachstgeschenk, immerhin machen wir ja alle grad die selben Geschichten durch.

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