Innovation oder Klischee? Faye – Herz aus Licht und Schatten von Katharina Herzog (Rezension)

Mir wurde das Buch bereits auf der Leipziger Buchmesse im Frühjahr vorgestellt. Ich gebe zu – ich war zunächt echt skeptisch. Der Inhalt klang erstmal so absolut klischeehaft: Mädchen kommt in eine magische Welt, lernt vermeintlich bösen Junge kennen, findet ihre wahre Bestimmung und rettet dann wahlweise diese magische Welt, unsere Welt oder gleich alle Beide…

Dann war ich abends zum LOEWE Bloggertreffen eingeladen…

Katahrina Herzog war auch dort und stellte zusammen mit Ava Reed ihre jeweils neuen Bücher selbst vor… Ich war sofort hin und weg. Das was uns Katharina Herzog da erzählte hatte so gar nichts mehr mit Klischee zu tun und ihre Begeisterung für Island und ihr Buch sind sofort auf mich über gesprungen!

Kein Wunder also, dass ich es kaum erwarten konnte, bis ich es endlich lesen durfte… dank des LOEWE Verlages musste ich gar nicht bis zum offiziellen Erscheinungstermin warten, sondern durfte es bereits eine Woche vorher lesen!!! Nicht nur gut für mich, sondern auch für Euch – denn nun kann ich Euch heute – am offiziellen Erscheinungstag – schon spoilerfrei berichten, warum auch IHR Faye unbedingt lesen müsst!

Das war das tolle Überraschungs-Paket von LOEWE – mit einer Samenbombe, wie sie die Protagonistin Faye selbst gern einsetzt…

Dass ich zunächst Vorurteile über das Buch hatte ist übrigens gar nicht so schlimm, denn Faye hat nämlich auch jede Menge davon!

Ich war völlig gegen meinen Willen in dieses Land gebracht worden, das es nur durch seine Fußballmannschaft zu einer bescheidenen Bekanntheit gebracht hat und in dem es – ich hatte recherchiert – außer dicken Ponys und ganz viel Natur überhaupt nichts gab.

S. 36

Faye ist erstmal not amused als sie mit ihrer Mutter in den Ferien nach Island reisen muss. eine erzieherische Maßnahme so kurz vor ihrem 18ten Geburtstag. Doch obwohl sie noch nie in Island war, fühlt sie sich schnell seltsam Zuhause und entdeckt bei sich ganz merkwürdige neue Fähigkeiten. Ob diese ihr helfen werden, zusammen mit den anderen Dorfbewohnern den unnatürlich alten Holunder-Baum zu retten?

Aaron ist der klassische Klischee-Badboy. Leider. Bei ihm hätte ich mir mehr Überraschungen und Rafinesse gewünscht. Aaron ist selbstverständlich sehr düster und gutaussehend und der Neffe des bösen Mannes, der genau da ein Hotel bauen will, wo der uralte Holunderbaum steht der – wenn es nach den Dorfbewohnern geht – das kaputte Tor zur Elfenwelt ist.

Meine Lieblings-Figur Gunther ist… nein, das müsst ihr unbedingt selber lesen ;-)

Die Handlung ist durchaus spannend, aber leider ein wenig zu sehr vorhersehrbar – raffinierte Twists sucht man bei Faye – Herz aus Licht und Lava vergebens. Bis zum Schluss hatte ich gehofft, noch überrascht zu werden. Auch kleine Ungereimtheiten, die der Zielgruppe ab 14 sicher auch auffallen werden, haben mich gestört. Schade, denn das Thema an sich ist super! Das Umweltthema gepaart mit einer Prise Magie und Liebe hat mir extrem gut gefallen!

Der stellenweise zu geradlinige Plot wird allerdings durch den lebendigen Erzählstil wieder wett gemacht. Die Autorin war selbst vor Ort – das merkt man. Das Setting ist sehr bildhaft geschildert und man liest die Begeisterung für Island regelrecht heraus! Jetzt will ich auch dort hin!!! Und spannend ist das Buch auch. Gerade durch die kleinen Nebenhandlungsstränge möchte man Faye – Herz aus Licht und Lava gar nicht mehr aus der Hand legen…

Anspielungen auf Harry Potter, Game of Thrones und Herr der Ringe runden das Lese-Erlebnis perfekt ab.

Sehr aktuell, sehr modern – I like!

…und Aaron bleibt meiner Meinung nach das einzige Klischee… also eindeutig:

Innovativ.

Die Bewertung in Punkten oder Sessel ist mir hier schwer gefallen – wahrscheinlich weil ich generell überlege von diesem Bewertungssytem abzukommen… Wenn ich mich aber festlegen muss, vergebe ich trotz der kleinen Kritikpunkte 5 von 5 Lieblingslesesessel für Faye – Herz aus Licht und Lava – denn einen ganzen Punkt Abzug hat das Buch nicht verdient. Absolute Leseempfehlung – auch gern schon für jüngere Leser, aber auch Erwachsene. Super finde ich auch, dass es ein Einzelband ist – nicht weil ich nicht noch viel mehr von Faye und Aaron erfahren wollen würde – sondern weil es einfach schön ist, mal wieder eine Reise nach einem Buch abzuschließen.

  • Gebundene Ausgabe: 400 Seiten
  • Verlag: Loewe Verlag GmbH
  • Erscheinungsdatum: 24. Juli 2019
  • Sprache: Deutsch
  • Preis: 18,95 €
  • ISBN: 978-3743201910
  • Vom Verlag empfohlenes Alter: ab 14 Jahre
  • Klappentext: Seit der Ankunft auf Island geschehen merkwürdige Dinge. Gleich am ersten Abend führt ein Schwarm Glühwürmchen Faye zu einer Lichtung, auf der ein uralter Baum steht. Der Sage nach soll hier der Eingang zur Elfenwelt sein. Aber vor Jahren wurde das Herz des Baumes gestohlen. Und jetzt stirbt er. Faye beschließt, den Baum zu retten. Keine leichte Aufgabe. Vor allem seitdem ihr der impulsive und jähzornige Aron über den Weg gelaufen ist. Wenn Faye wüsste, auf was für ein Abenteuer sie sich da einlässt … 
  • Eine zauberhaft-romantische Geschichte aus dem einzigen Land der Erde, in dem eine Elfenbeauftragte dafür sorgt, dass der Mensch die Magie nicht vergisst
  • Katharina Herzog gelingt es in Faye – Herz aus Licht und Lava die ganz besondere Schönheit Islands perfekt einzufangen und ihre Leser auf dieser stimmungsvollen Reise zu verzaubern. Für die Recherche reiste sie selbst nach Island, ließ den schwarzen Sand am Diamantstrand durch ihre Finger gleiten und beobachtete die Seehunde in der Eislagune. Katharina Herzogs sehr erfolgreiche Bücher für Erwachsene erscheinen bei Rowohlt Polaris.

Ein ganz großes Dankeschön geht an den LOEWE Verlag der es mir ermöglichte, dieses lang ersehnte Buch vorab zu lesen!

Weitere Meinungen dazu von meinen wunderbaren BloggerkollegInnen:

Tintenhain

Du hast das Buch auch gelesen und rezensiert? Dann hinterlasse mir doch gerne den Link in den Kommentaren, dann füge ich Dich hier noch mit ein!

2 Kommentare zu „Innovation oder Klischee? Faye – Herz aus Licht und Schatten von Katharina Herzog (Rezension)

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