The last Unicorn… Das letzte Einhorn und Zwei Herzen von Peter S. Beagle (Rezension)

Das Einhorn lebte in einem Fliederwald, und es lebte ganz allein

…so beginnt Das letzte Einhorn von Peter S. Beagle. Allein beim Lesen des Titels summt mein Gehirn ganz automatisch:

When the last eagle flies over the last crumbling mountain
And the last lion roars at the last dusty fountain
In the shadow of the forest though she may be old and worn
They will stare unbelieving at the last unicornWhen the first breath of winter through the flowers is icing
And you look to the north and a pale moon is rising
And it seems like all is dying and would leave the world to mourn
In the distance hear the laughter of the last unicorn

I’m alive, I’m alive

Ok – alle haben einen Ohrwurm? …dann weiter.

Das letzte Einhorn lebt also in einem Fliederwald – ganz allein. Und eigentlich hat es sich nie Gedanken darüber gemacht, dass es schon viele viele Jahre keine anderen Einhörner gesehen hat. Bis es ein Gespräch zweier Jäger belauscht. Kann es wirklich wahr sein, dass es das Letzte seiner Art ist? Das Einhorn macht sich auf die Suche nach den anderen Einhörnern und trifft dabei auf den talentfreien Zauberer Schmendrick und die in die Jahre gekommene Molly Grue. Gemeinsam macht sich das ungleiche Dreier-Gespann auf den Weg zum bösen König Haggard der mit Hilfe des fürchterlichen roten Stiers alle Einhörner gefangen halten soll.

Ich gebe zu, ich kannte zuerst den Film. Schon als kleines Mädchen hat mich die herzzerreissende Geschichte um Molly Grue, Schmendrick und dem letzten Einhorn verzaubert.

Und auch jetzt beim Lesen des Buches hatte ich wieder angst vor dem roten Stier, habe mit Schmendrick gebangt und habe um die vergebenen Möglichkeiten von Molly Grue geweint. A Propos geweint – Sturzbäche flossen beim geschriebenen Wort noch viel mehr als beim Film wenn es um Lady Amalthea und Prinz Lír ging – Liebe oder Volk? Das alte Dilemma aller großen Helden und Heldinnen…

Genau dafür gibt es Helden! Zauberer sind ohne Bedeutung, deshalb sagen sie, alles sei ohne Bedeutung; aber Helden sind dafür da, dass sie für Einhörner sterben!

S.222

Das letzte Einhorn ist Poesie pur. Peter S. Beagle versteht die Kunst der Worte wie kaum eine Anderer. Er lässt träumen, bangen und lachen… und das alles nur mit wenigen Worten, die aber perfekt eingesetzt sind.

Das Letzte Einhorn hat Generation schon lange vor dem Einhorn-Hype begeistert und wird es auch noch viele Generationen weiter tun – lange nachdem das Pummeleinhorn schon längst wieder vergessen sein wird ;-)

Die Fortsetzung Zwei Herzen hat Peter S. Beagle 44 nach dem letzten Einhorn selbst geschrieben und ist erstmals auf deutsch in dieser Sonderausgabe enthalten. Die rund 50 Seiten sind eine nette Zugabe und spielen viele Jahre nach der eigentlichen Geschichte (vielleicht auch 44?) Einerseits habe ich das Wiedersehen mit den geliebten Figuren geliebt – andererseits bin ich nicht sicher ob ich nicht glücklicher ohne gewesen wäre. So manches Happy End ist in der Phantasie der Leser einfach schöner ;-)

So, ich singe noch ein wenig vor mich hin und vergebe verträumte 5 von 5 Lieblingslesesessel für Das letzte Einhorn.

..I’m alive, I’m aaaaaliiiiveeee…!

  • Taschenbuch: 304 Seiten
  • Verlag: Klett-Cotta
  • Erscheinungsdatum: 18. März 2018
  • Sprache: Deutsch
  • Preis: 14,95 €
  • ISBN-13: 978-3608939200
  • Klappentext:
    Der Klassiker zusammen mit einer erstmalig auf Deutsch erscheinenden Fortsetzung. Die Leser dürfen sich auf ein Wiedersehen mit dem Zauberer Schmendrick, Molly Grew und – dem berühmtesten Huftier der Fantasyliteratur freuen. Für »Zwei Herzen« wurde Peter S. Beagle mit den beiden wichtigsten Fantasypreisen Nebula- und Hugo-Award ausgezeichnet.
    Die vielen alten und neuen Liebhaber des letzten Einhorns können hier den Klassiker zusammen mit einer erstmalig auf Deutsch erscheinenden Fortsetzung lesen. »Das letzte Einhorn« kehrt zu den Menschen zurück …
    Längst gehört »Das letzte Einhorn« zum Kanon der Weltliteratur für Jung und Alt und es hat nichts von seiner Faszination verloren. In dieser erweiterten Ausgabe des Klassikers führt Peter S. Beagle die spannende Geschichte um die verschwundenen Einhörner weiter. Das Dorf, in dem die kleine Sooz lebt, wird von einem gefährlichen und bösen Greif bedroht. Immer wieder entführt er kleine Kinder in den Wald und lässt sie nicht mehr frei. Sooz beschließt, sich heimlich aufzumachen und den alten König Lír um Hilfe für ihr Dorf zu bitten. Aber vermögen Normalsterbliche wirklich etwas gegen ein gefährliches Fabeltier auszurichten? Ein Greif nämlich hat zwei Herzen, das eines Adlers und das eines Löwen. Die Leser dürfen sich auf ein Wiedersehen mit dem Zauberer Schmendrick, Molly Grew und – dem berühmtesten Huftier der Fantasyliteratur freuen.
    Durch Zufall hört das letzte Einhorn, dass es das Letzte seiner Art ist 
    und dass die anderen Einhörner vom roten Stier vertrieben wurden. 
    Gemeinsam mit dem gänzlich unbegabten Zauberer Schmendrick und der 
    Räuberbraut Molly Grue macht sich das letzte Einhorn auf zum Hof von 
    König Hagard, seine Gefährten zu suchen: »Das helle Funkeln der Hörner. 
    Wie regenbogenschimmernde Masten auf silbernen Schiffen kamen die Hörner
    aus dem Meer geritten. Jede Woge trug Hunderte heran, sie bäumten sich 
    auf und stampften und bogen ihre langen wolkigen Hälse weit zurück.«

Ein ganz herzliches Dankeschön geht an den Klett Cotta Verlag, der mir dieses Buch zur Verfügung gestellt hat – Bedingungslos!

Weitere Meinungen dazu von meinen BloggerkollegInnen:

noch keine gesichtet…

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2 Kommentare zu „The last Unicorn… Das letzte Einhorn und Zwei Herzen von Peter S. Beagle (Rezension)

  1. Liebe Verena,

    als ich die Vorschau dazu gesehen habe, bin ich bald umgefallen! Das Originalbuch endlich!

    Es steht bereits auf meiner Wunschliste und ich freue mich schon aufs Lesen.

    Danke für den Beitrag…summt “The last unicorn”…

    Liebe Grüße
    Tina

  2. Mmmmh.. Vermutlich werde ich heute den ganzen Tag lang dieses Lied vor mich hin summen ❤️ ich kann dir gar nicht sagen, wie oft ich schon den Film gesehen habe, der Schmetterling dient nach wie vor in meiner Familie als Vorlage zum herumblödeln.
    Auch das Buch hab ich geliebt und jetzt, wo du mich daran erinnerst, hab ich die Zusatzgeschichte auch noch daheim – bisher ungelesen. Das sollte ich mal ändern.

    Liebe Grüße!
    Gabriela

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